KURPARK
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Ewilpa® Station 13

Nadelbäume und Waldbaden

Das bewusste Einatmen der Waldluft wird inzwischen auch „Waldbaden“ genannt. In Japan und Korea hat die dort als „Shinrin Yoku“ bekannte Praxis eine lange Tradition. 2013 wurde in einer schulmedizinischen Studie die aktivierende und stärkende Wirkung des Waldbadens auf das menschliche Immunsystem wissenschaftlich belegt: Ein ganzer Tag im Wald erhöht die Zahl der Killerzellen im Blut um 40 % und fördert die Bildung von Anti-Krebs-Proteinen. Dieser positive Effekt hält ungefähr sieben Tage an – ein Beweis für die stärkende Wirkung des traditionellen Sonntagsspaziergangs im Wald auf unser Immunsystem. Verantwortlich dafür sind gasförmige Botenstoffe der Bäume, so genannte Terpene. Sie finden sich bei Nadelgehölzen in noch höheren Konzentrationen als bei Laubbäumen. Die Aufnahme dieser Stoffe erfolgt nicht nur über die Lunge, sondern auch über die Haut. Zusätzlich reagiert das limbische System im Gehirn auf sie und sorgt für die Ausschüttung von gesundheitsfördernden Hormonen und sogenannten Neurotransmittern. In der Nähe des Stammes ist der Gehalt an Terpenen übrigens am höchsten – Bäume zu umarmen ergibt daher tatsächlich Sinn!

Fichte (Picea abies)

Von Natur aus würden Fichten bei uns erst ab 800 Metern Höhe in Bergmischwäldern vorkommen. Reinbestände gäbe es lediglich in Gipfellagen der Mittelgebirge sowie in den Alpen ab 1.300 Metern bis hinauf zur Waldgrenze. Bedingt durch Trockenheit, Stürme und dem Befall mit Borkenkäfern sinkt der Anteil der Fichte am Waldbestand zurzeit rapide. Für Sammler interessant sind die jungen Triebe, die so genannten Maispitzen. Diese werden in Honig eingelegt oder zu Fichtenspitzen-Butter verarbeitet.

Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)

Die einheimische Kiefer wurde ähnlich wie die Fichte lange Zeit durch die Forstwirtschaft bevorzugt. Typisch dafür war die Anlage von so genannten Altersklassenforste, in denen nur eine einzige Baumart gepflanzt wurde und zudem alle Bäume gleich alt sind. Heute bemühen sich die Forstverwaltungen darum, wieder vermehrt standort­gerechte Laub- und Mischwälder heranzuziehen. Das Harz eignet sich sehr gut zum Räuchern und diente früher auch zur Herstellung von Farben sowie zur Beleuchtung (Kienspäne).

Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)

Diese Art stammt ursprünglich aus Österreich und dem Balkan. Bei uns wächst sie meist in Gärten und Parks, seltener wird sie auch forstwirtschaftlich genutzt. Sie kommt auch an trockeneren Standorten zurecht. Die Samen der Schwarz-Kiefer sind zwar kleiner als die Pinienkerne der mediterranen Kiefer, schmecken aber ähnlich aromatisch.

Weißtanne (Abies alba)

Die einheimische Tanne ist in den Gebirgen ab 800 Metern Höhe ein natürlich vorkommender Nadelbaum. Da sie tief wurzelt und ihr Holz als Bauholz sehr begehrt ist, wird sie heute wieder häufiger gepflanzt. Junge Triebe werden ähnlich wie die der Fichte in der Küche verwendet.

Lärche (Larix decidua)

Ihre Nadeln sind nicht immergrün, sie färben sich im Herbst goldgelb und fallen ab. Von Natur aus gedeihen Lärchen nur in den Hochlagen der Alpen sowie in der Taiga Russlands und Skandinaviens. Das Harz ist in der traditionellen alpenländischen Medizin zur Herstellung von Harz-Zugsalben besonders begehrt.

Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. menziesii)

Diese Baumart stammt ursprünglich aus Nordamerika. Da die Douglasie schnellwüchsig ist und im Vergleich zur Fichte tiefer wurzelt sowie gut mit warmen, trockenen Sommern zurechtkommt, wird sie heute vermehrt gepflanzt. Die Nadeln enthalten nach Orange riechende ätherische Öle, die sich getrocknet sehr gut zum Räuchern sowie als Gewürz eignen.

Eibe (Taxus baccata)

Alles an diesem Baum ist stark giftig: Holz, Rinde, Nadeln sowie die schwarzen Samen. Einzig das rote Fruchtfleisch ist essbar, es schmeckt sogar sehr süß und lockt damit Vögel an, die den giftigen, schwarzen Samen verbreiten sollen. Das schwere Holz der Eibe war im Mittelalter zum Bau von Bögen und Armbrüsten sehr begehrt.

 

Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata)

Die Heimat der Riesen-Lebensbäume sind die Wälder an der Pazifikküste Nordamerikas zwischen dem nördlichen Kalifornien und Alaska. Das wertvolle und dauerhafte Holz diente den Indianern zur Herstellung von Totempfählen.

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