KURPARK
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Barfuß-Parcours und Kneipp-Anlage

Dass der Kurpark von Bad Pyrmont optisch eine Wohltat für die Sinne ist, das ist nichts Neues. Doch einer der schönsten Parks in Deutschland hat auch noch etwas Außergewöhnliches: einen sogenannten Barfuß-Parcours und ein Kneipp-Wassertretbecken. Im wahrsten Sinne „von den Socken“ sind immer wieder die Gäste, die zur Anlage in den Kurpark an der Springbrunnen-Allee kommen. Über 180 Meter schlängelt sich der rund 1,50 Meter breite Weg. Wer dort seltsam langsam und staksig gehende Menschen sieht, darf sich nicht wundern, denn das sind gesundheitsbewusste Menschen auf dem Barfuß-Pfad.

Und das mitten im Pyrmonter Kurpark. Den Kurpark anzuschauen und zu genießen ist eines. Ihn aber auch sensitiv zu erleben ist noch besser. Aus dieser Überlegung heraus ist die Idee entstanden, im Kurpark Bad Pyrmont diese besondere Art eine „Gehschule“ anzulegen. Es ist uns selten bewusst, dass der Tastsinn unsere Gestalt- und Raumwahrnehmung geprägt hat und in unserem Leben eine wichtige Rolle spielt. Unsere Wahrnehmung über den Tastsinn wird im Gehirn Punkt für Punkt – wie eine Landkarte – abgebildet.

Feld aus Frischmoor
Kneipp-Wassertretbecken

Der Gang über den Barfuß-Parcours stimuliert leicht die Fußreflexzonen, die mit den inneren Organen des Körpers in Verbindung stehen. Eine gezielte Vertiefung dieser sanften Fußstimulation ist die Fußreflexzonenbehandlung durch einen erfahrenen Masseur.

Der Weg beginnt am Wassertretbecken. Dort stehen auch Schuhregale und Bänke. Des Schuhwerks und der Strümpfe entledigt, geht es dann mit nackten Füßen los. Zunächst ganz harmlos auf Hartgras. Das pikst schon etwas, stimuliert aber die Fußreflexzonen. Alle acht Meter gibt es dann, jeweils unterbrochen von einer Grasfläche, die Installation einer neuen Oberfläche: Acht Felder aus Sand, feinen Waschkies, groben Waschkies, Granitpflaster, Glasbruch gerumpelt, Holz, Kiefernrindenmulch und Frischmoor sind eingebaut.

Wer den Parcours bewältigt hat, spült sich am Waschplatz kurz mit einem Wasserschlauch die Wegbelagsreste von den Füßen. Dann wartet noch das Kneipp-Tretbecken, knietief gefüllt mit nicht temperiertem Wasser. Das Wassertreten beruhigt am Abend und erfrischt am Tage. Das Wassertreten ist die beliebteste Form der Reiz-Reaktions-Therapie nach Kneipp. Die venösen und arteriellen Gefäße werden im Wechsel stimuliert. Als Folge davon wird die Durchblutung gefördert. Kälte- und Wärmereize wechseln einander ab.

Der medizinische Effekt dieser kompletten Barfuß-Parcours-Anlage ist offensichtlich, meint der Chefarzt für Orthopädie an der Klinik „Der Fürstenhof“, Christian Hinz: „Der große Vorteil liegt hier darin, dass wir hier eine alte Methode, die des Kneippschen Tretens mit modernen medizinischen Aspekten kombinieren. Die körpereigene Wahrnehmung und die Wahrnehmungsrückmeldung werden durch diesen Barfuß-Pfad gesteigert. Das hat so große Auswirkungen, dass z. B. Gleichgewicht verbessert wird und Muskulatur gestärkt werden.“

Jeder kann zu jeder Jahreszeit (das heißt auch im Winter bei Eis und Schnee) diesen Weg begehen – aber eben nur barfuß. Und die Nutzung des Barfuß-Parcours kostet nur den normalen Kurparkeintritt. Für Patienten nicht nur der benachbarten Klinik „Der Fürstenhof“ ist dieses auch eine interessante Ergänzung zum übrigen Therapieangebot.

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