KURPARK
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Palmen umtopfen und pflegen

Mehr als 500 Pflanzen wachsen nicht im Boden des Pyrmonter Kurparks, sondern leben in großen Kübeln. Diese geben den Pflanzen halt, schützen die Wurzeln und versorgen die Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen. Das erfordert eine besondere Obacht bei der Pflege. Da selbst die kleinsten Pflanzen in Kübeln mit einem Durchmesser von 50 cm stehen, sind besondere Kenntnisse und Methoden bei der Pflege erforderlich.

Wie werden die Palmen umgetopft

Die Pyrmonter Palmenkübel

Das Staatsbad Pyrmont hat in den 2000er Jahren den Pyrmonter Palmenkübel neu entwickelt. Für die bis zu acht Tonnen schweren Palmen mit einer Höhe von bis zu 11 m ist eine hohe Stabilität und Steifigkeit erforderlich. Trotzdem soll der Palmenkübel ästhetisch sein und den Pflanzen ausreichend Wurzelraum und Wasser- sowie Nährstoffpuffer bieten. Da diese großen Palmen zudem mit Gabelstaplern transportiert werden, war auch dieses konstruktiv zu berücksichtigen. Im Ergebnis ist ein Stahlrahmenkübel mit einer Auskleidung aus Lärchenholz entstanden. Für die Haltbarkeit und Wasserspeicherung sind die Seitenwände innen mit Teichfolie versehen, nach unten kann das Wasser aber frei abfließen. Für die kleineren Kübelpflanzen nutzen wir handelsübliche Eichenholzkübel und für im Beet eingesenkte Pflanzen haltbare Kunststoffkübel.

Insgesamt besitzen wir 500 Kübelpflanzen. 250 davon stehen im Pyrmonter Palmenkübel, rund 180 in Eichenholzkübeln und rund 50 in Kunststoffkübeln. Die beiden größten Palmen stehen in einem Kübel mit 180 cm Kantenlänge, der kleinste Pyrmonter Palmenkübel hat 80 cm Kantenlänge.

Spezielles Substrat für die Kübelpflanzen

Bis Ende der 1990iger Jahre wurde das Palmensubstrat von uns selbst gemischt. Seitdem lassen wir dieses Großbaumsubstrat nach unserem Rezept von einem zertifizierten Substratlieferanten mischen. Mit 60 % sind die mineralischen Anteile aus Blähton, Bimskies und ähnlichem recht hoch und dienen der Strukturstabilität und Drainage. Die 40 % humosen Anteile setzen sich zusammen aus zertifiziertem Kompost, Kokosfaser, Rindenhumus und Torf.

Wie geht das Umtopfen nun?

Im Prinzip machen wir es genauso wie ein Hobbygärtner mit seinen Zimmerpflanzen. Doch durch die Größe und das Gewicht benötigen wir zusätzliche Hilfsmittel. Zuerst bereiten wir den neuen Kübel vor. Auf den aus einem verzinkten Gitterrost bestehenden Kübelboden wird ein Vlies gelegt, damit kein Substrat verloren geht. Nun kommt eine geringe Schicht frisches Substrat auf das Vlies, in der Menge bis zu 10 % der Kübelhöhe. Jetzt wird von der Palme der alte Kübel entfernt. Da die Pflanze nun schon seit mehr als 10 Jahren in diesem Kübel wächst, muss dieser in der Regel aufgeschnitten werden. Bei sehr großen Palmen wird die Pflanze noch mit einem Autokran gegen kippen gesichert. Bei Bedarf wird nun ein Teil des Wurzelballens eingekürzt. Dieses ist kein Problem für die Pflanze. Es führt im Gegenteil oft zu einem besseren Wurzelwachstum, gerade, wenn sich ein ringförmige Wurzelsystem im Kübel entwickelt hat. An Gurten wird die Palme nun mit einem Gabelstapler angehoben und vorsichtig in den neuen Kübel mittig abgesenkt. Die Gurte können dann ohne Schwierigkeiten unter dem Ballen herausgezogen werden. Seitlich vorhandene Spalten werden mit Substrat verfüllt und abschließend die Pflanze angegossen.

Wie viele werden umgetopft?

Jedes Jahr erhalten durchschnittlich 30 Pflanzen einen neuen Kübel. Der Zeitpunkt ist gekommen, wenn entweder der Kübel Defekte zeigt oder die Pflanze zu groß wird. Somit halten die Kübel durchschnittlich 15 Jahre.

Wie kann die Pflanze in einem so „kleinen“ Kübel überleben?

Ein wichtiger Faktor ist hier das Substrat. Es ist Halt für die Wurzeln und Puffer für Wasser und Nährstoffe. Im Sommer werden die Pflanzen täglich kontrolliert und nach Bedarf per Hand gegossen. Über regelmäßige Laboranalysen wird der Nährstoffbedarf bestimmt und über Flüssigdünger den Pflanzen zur Verfügung gestellt. Dadurch schaffen wir es, die wertvolle Sammlung der 500 Kübelpflanzen vital zu halten.

 

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