Ewilpa® Station 10
Laub-Mischwald und das „Internet des Waldes“
Pilze gibt es bereits, seitdem die Pflanzen ihr Leben aus dem Wasser an Land begonnen haben. Bevor sich artenreiche Mischwälder entwickelt haben, hat es allerdings etwa 420 Millionen Jahre gedauert. Pilze haben seit damals zwei wesentliche Aufgaben übernommen, ohne die unsere Erde ein ganz anderes Gesicht hätte. Das ständig anfallende organische Material wie etwa das herbstliche Laub wird neben zahlreichen Bodenlebewesen wie Bakterien, Käfern und Würmern hauptsächlich von Pilzen zu Humus verarbeitet. Pilze sind es auch, die den Austausch der Pflanzen untereinander ermöglichen, so werden Nährstoffe und Informationen über dieses „Internet des Waldes“ weitergegeben.
Eigenes Reich
Das merkwürdige Fadenwesen Pilz ist weder Tier noch Pflanze. Es durchzieht den gesamten belebten Boden in kaum vorstellbarer Menge: Unter einem Fußabdruck von uns Menschen befinden sich Hunderte von Kilometern der feinen Pilzfäden (Hyphen).
Kreislauf des Lebens
Pilze sorgen als sog. Zersetzer (Saprobionten) dafür, dass aus Stämmen, Zweigen und Blättern der Bäume wieder Humus wird. So halten sie den ökologischen Kreislauf aufrecht.
Hallimasch (Armillaria ostoyae)
Das größte Lebewesen der Erde ist ein Pilz, der auch bei uns heimisch ist. Im Malheur National Forest (Oregon, USA) erreicht er auf einer Fläche von ca. 9 km2 (900 Hektar)
ca. 600 t und ist 2400 Jahre alt. Allgemein erreichen Pilze in etwa ein Alter wie Bäume.
Wood-Wide-Web
Gegenseitige Unterstützung ist im Wald eine alltägliche Sache. 95 % unserer Pflanzen leben mit Pilzen in Symbiose (Mykorrhiza). Ein Baum kann unterirdisch mit über 100 verschiedenen Pilzarten verbunden leben.